Verfasst von: oxypelagius | 3. April 2012

Hedon epikuriert

Der Schreiber durchwacht wieder eine halbe Nacht. Wieder einmal. Ein wirrer Traum geht der Rast- und Schlaflosigkeit vorraus. Die Gattin mault im echten Leben  seit Jahren ins Fernsehprogramm “ Das sieht man von hier aus viel besser! Es ist nicht heiß. Es ist nicht kalt. Die Viecher können uns nicht gefährlich werden, keine Mücken! Da möchte ich Dich erleben, wie Du mit Deinem Wanst die Berge hochkeuchst.“ Gemeint sind die Tier- und Landschaftsfilme, welcher der Schreiber längst fast jedem Spielfilm vorzieht. Zähneknirschend schweigt er dazu. Wie dämlich ist das denn? ERLEBEN heißt mit allen Sinnen fühlen, schmecken, riechen, hören… Achwas. Das Leben bietet immer weniger die Chance das alles zu erleben. Und die Trulla sondert so einen Müll ab. Naheliegend, zu Ihren Gunsten angenommen, ist reine Provokation. Welch schönes Heim sie doch geschaffen hat. Es hat alles was ein Haus zu bieten hat incl. die Regelmäßigkeit des Rasenmähens und der Kaffeetafel. Eigener Herd ist Goldes wert, auch wenn er bis zum Alterssiechtum Frondienste abverlangt. Zurück zum Traum: Ein wunderschöner Tropenstrand, exklusiv gebucht für die Ehegatten Schreiber. Die Gemahlin liegt im Evaskostüm im schneeweißen Sand. Der Gemahl beugt sich über sie, öffnet ihre Schenkel. Es ist alles voller Sand. Sie lacht. Alles voller Sand. “ Du reibst Dich wund! Bleib weg!“ Da spürt Schreiber eine weiche warme Hand auf seiner Schulter, dreht sich um und blickt in Lucy´s hellblaue Augen. Sie flüstert ernst: “ Lass sie in Ruhe! Sie mag den warmen Sand dort wo er ist…..“ Schreiber wacht schweißgebadet mit Rückenschmerzen und hämmernden Kopfschmerzen auf. Er wird nur noch tun was er will, so weit er irgendwie kann. Der letzte Halbsatz macht depressiv.


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